01.12.2020 – 31.12.2021
Demokratiebildung in der Jugendarbeit
Die Forderung nach Demokratiebildung ist im Kontext aktueller gesellschaftspolitischer Entwicklungen in aller Munde. Ein Forschungsteam der EH Ludwigsburg unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Ahlrichs untersucht, wie junge Menschen die demokratische Partizipation in der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit erleben und welche Entwicklungspotenziale sich daraus ergeben. Gefördert wird das Forschungsprojekt aus Mitteln der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Weitere Infos.
01.01.2022 – 30.11.2022
Deliberative Walks als Instrument der partizipativen Forschung – am Beispiel der Transformationsprozesse in der Leonhardsvorstadt in Stuttgart.
Die Leonhardskirche in Stuttgart-Mitte befindet sich in einem Transformationsprozess. Ihre konzeptionelle Neuausrichtung versteht sich als Teil eines städtebaulichen Entwicklungsprozesses im Zuge der IBA27 in der Region Stuttgart und nimmt bewusst einen sozialräumlichen und gemeinwesenorientierten Fokus ein. Die „neue Leonhardskirche“ soll partizipativ und dialogorientiert mit unterschiedlichen Bevölkerungs- und Adressat:innengruppen entwickelt werden.
Die EH Ludwigsburg unterstützt den Transformationsprozess der Leonhardskirche seit dem Wintersemester 2020/21 im Rahmen von Projektbegleitseminaren (PBS). Die bisherigen studentischen Forschungsprojekte umfassten eine Stadtteil- und Sozialraumanalyse, Expertinnen-Interviews mit Kulturschaffenden und Sozialarbeitenden des Stadtteils sowie die Auseinandersetzung mit ähnlichen Transformationsprozessen in anderen Städten. Hinzu kamen regelmäßige Treffen der beteiligten Studierendengruppen der EH Ludwigsburg und der Akademie für Bildende Künste Stuttgart, Fachbereich Architektur, um Forschungsergebnisse auszutauschen und weitere Schritte abzustimmen.
Corona-bedingt waren partizipative Forschungsmethoden mit den Menschen des Stadtteils (z.B. Bewohner:innen; Adressat:innen Sozialer Arbeit, die sich dort aufhalten, ohne dort zu wohnen; Mitarbeitende der vielfältigen sozialen und kulturellen Institutionen) nicht möglich. Das für SoSe 2022 geplante Forschungsprojekt greift auf einen neuartigen Ansatz partizipativer Forschung zurück, der in Deutschland bislang kaum rezipiert wurde: „Deliberative Walks“ (Raiso / Ehrström 2017) – eine Methode, die nach ersten Fallstudien aus Finnland für orts- bzw. stadtteilspezifische Deliberationen zu komplexen Themen geeignet scheint. Deliberative Walks sind „[e]in partizipativer Prozess, bei dem die Teilnehmenden durch Beratung in kleinen Gruppen und moderierte Spaziergänge ein komplexes politisches Thema angehen, das stark verflochtene soziale und physische Dimensionen hat“ (Raiso / Ehrström 2017: 29, Übers. RA).